Beschluss: einstimmig beschlossen

Beschluss:

 

Die Verbandsgemeinde Eisenberg beschließt einstimmig, den Planungsauftrag für die Erneuerung der Phosphat-Fällmittelstation auf der Kläranlage an das Ingenieurbüro Hydro Ingenieure aus Kaiserslautern zu vergeben. Die Kosten für die Planungsleistung belaufen sich auf 77.143,94 €.

 


Die Verbandsgemeinde Eisenberg betreibt die zentrale Kläranlage in Eisenberg. Neben den mechanischen und biologischen Reinigungsverfahren werden die Phosphorbestandteile des anfallenden Abwassers auf chemische Weise behandelt. Die Behandlung funktioniert mittels einer Zweipunktfällung. Dabei wird im Zulauf und im Ablauf des Belebungsbeckens eine saure Eisen-Aluminium-Verbindung hinzudosiert. Je nach Phosphorkonzentration wird die Zugabe des Fällmittels erhöht oder verringert. Durch die Fällung wird der gelöste Phosphor in eine unlösliche Form überführt und mit dem Klärschlamm abgetrennt.

 

Die Eisen-Aluminium-Lösung wird in einem 20 m³ großen Behälter am Betriebsgebäude der Kläranlage gelagert und dann je nach Bedarf dem Belebungsbecken zugeführt. In den vergangenen beiden Jahren kam es immer wieder zu massiven Lieferengpässen bei der Beschaffung des Fällmittels. Nur durch die guten Kontakte unserer Kollegen der Kläranlage zu den Nachbargemeinden konnte die Versorgung mit Fällmittel aufrechterhalten werden. Problematisch ist mittlerweile das Volumen des Behälters. Ein voller Tanklastzug kann ca. 28-30 m³ Fällmittel transportieren. Das Kanalwerk musste in der Vergangenheit Mindermengen abnehmen und geriet so bei entsprechender Knappheit des Fällmittels ins Hintertreffen. Weiterhin ist das Haltbarkeitsdatum des Fällmittelbehälters erreicht. Der Behälter hat eine entsprechende Mindestverwendungsdauer vom Hersteller bekommen. Dieser Zeitraum ist bereits überschritten. Der Behälter ist zylinderförmig bei einem Durchmesser von ca. 3 m. Er ist aus schwarzem PE-Material gefertigt bei einer Höhe von ca. 3m. Durch die doppelwandige Gestaltung und die Auffangwanne wird das ungewollte Austreten von Fällmittel verhindert.

 

Um die Versorgung zu sichern und die Beschaffung des Fällmitels zu erleichtern, soll der Behälter ausgetauscht werden. Die benötigte Planungsleistung gliedert sich dabei in drei Abschnitte:

 

1)      Ingenieurbauwerke: Rohrleitungen und Befüllfläche

2)      Tragwerksplanung: Statische Prüfung der Aufstellfläche

3)      Technische Ausrüstung: Niederspannungsschaltanlagen, Mess- und Reglungstechnik, Lager- und Dosierstation

 

Da das Volumen und damit auch das Gewicht des neuen Behälters erhöht wird, muss die Tragfähigkeit der vorhandenen Bodenplatte untersucht werden. Weiterhin sollen im Zuge der Maßnahme entsprechende Rohrleitungen und Steuerungsanlagen erneuert werden.

 

Um die vorhandenen Leistungen auszuschreiben wurde vom Ingenieurbüro HydroIngenieure aus Kaiserslautern eine Honorarofferte eingeholt. Bereits im vergangenen Jahr wurde vom gleichen Büro eine Studie zur Effizienzsteigerung der P-Fällung erstellt. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen in den Umbau einfließen. Das Vorgehen wurde im Vorfeld mit der SGD Süd aus Kaiserslautern abgestimmt.

 

Für das Gewerke Ingenieurbauwerke werden Kosten in Höhe von 170.000 € netto angenommen. Weiterhin wurde hierzu die Honorarzone II, Mindestsatz vereinbart. Die Leistungsphasen 1-9 sowie eine örtliche Bauüberwachung in Höhe von 3% und Nebenkosten von 2% wurden angeboten. Hiernach wurde ein Honorar von 33.727,52 € ermittelt.

 

Für das Gewerke Tragswerksplanung wurden die Leistungsphasen 1-6 sowie Nebenkosten von 2% angeboten. Auch hier wurde die Honorarzone II, Mindestsatz vereinbart. Das Honorar beläuft sich demnach auf 13.131,13 €.

 

Für das Gewerk Technische Ausrüstung würden Kosten in Höhe von 90.000€ netto angerechnet. Die Leistungsphasen 1-9 bei der Honorarzone II, Mindestsatz und Nebenkosten von 2% führen zum einem Honorar von 30.285,29 €.

 

In Summe wurden die Baukosten für den neuen Fällmittelbehälter inkl. der begleitenden Arbeiten auf rund 309.400 € geschätzt. Das Honorar für die Planung der drei Gewerke beläuft sich demnach auf 77.143,94 €.

 

Für die Umsetzung der Maßnahme wurden uns seitens der SGD Fördermittel in Aussicht gestellt. Die Maßnahme ist im Wirtschaftsplan des Kanalwerks finanziert. Das Angebot des Ingenieurbüros HydroIngenieure ist wirtschaftlich kalkuliert und kann zur Beauftragung empfohlen werden.